Es soll ja Leute geben, die auf Canva schwören. Mir ist nicht wirklich klar warum.

In letzter Zeit habe ich Canva ausprobiert, nachdem ich viel Positives darüber gehört hatte. Um jedoch mein Fazit vorwegzunehmen, ich bin nicht wirklich beeindruckt.

Funktionen und Möglichkeiten

Der Funktionsumfang von Canva, selbst in der kostenpflichtigen Version, ist kaum bemerkenswert. Das Einzige, was mich beeindruckt hat, war das automatische Freistellen. Diese Funktion funktioniert technisch gut, die Ränder weisen kaum Artefakte auf und selbst bei komplexeren Bildern erzielt Canva gute Ergebnisse, indem es die fokussierten Objekte sauber freistellt.

Magic Eraser – Viel Lärm um nichts?

Weniger überzeugend fand ich die zweite Bezahlfunktion, den Magic Eraser. Trotz der hohen Erwartungen waren die Ergebnisse in meinem Test wenig zufriedenstellend. Im Vergleich dazu liefert Affinity Photo bei der gleichen Funktion weitaus bessere Ergebnisse. Zudem verbraucht Canva bei der Nutzung des Magic Erasers und der Bearbeitung großer Bilder viel Prozessorleistung. Auf älteren Computern führte dies zu erheblichen Verzögerungen, während es auf meinem privaten Surface Book ohne Probleme funktionierte.

Kostenlose Tools und Effekte

Die kostenlosen Tools und Effekte bei Canva sind wenig überzeugend und erinnern an den Charme, den Instagram vor fünf Jahren hatte. Die Befürchtung besteht, dass Canva möglicherweise veraltete Rahmen und Effekte ins Programm aufnimmt.

Vorlagen – Das wahre Gold von Canva

Trotz der Kritikpunkte ist nicht alles an Canva schlecht. Die vielen Vorlagen, selbst in der kostenlosen Variante, sind für Nicht-Designer äußerst wertvoll. Sie bieten nicht nur reichlich Inspiration, sondern lassen sich auch an eigene Anforderungen anpassen. Im Vergleich zu Photoshop, Affinity oder GIMP ist Canva für Anpassungen deutlich zugänglicher, insbesondere wegen des hohen Preises und der Komplexität der anderen Programme.

Vergleich mit professionellen Tools

Adobe Photoshop bietet einen ausgezeichneten KI-Bildgenerator, während Canva auch KI-Elemente nutzt, allerdings ohne die beeindruckenden Effekte. Andere Tools wie mokker.ai bieten ähnlich gute Freistellfunktionen.

Weitere Features und Zusammenarbeit

Es gibt einige nützliche Features bei Canva, wie die automatische Anpassung der Elemente beim Wechsel zwischen Bildformaten, z.B. von einem Standardbildformat zu Instagram-Stories. Canva ermöglicht zudem die Zusammenarbeit mit anderen und das Teilen von Ergebnissen mit Kunden.

Fazit

Obwohl Canva viele Vorlagen bietet, die besonders für Laien oder kleine Unternehmen interessant sind, würde ich persönlich die Dienste eines Designers, der ausschließlich mit Canva arbeitet, nicht in Anspruch nehmen. Canva eignet sich hervorragend für Nutzer mit wenig Fachwissen, die dennoch professionell aussehende Ergebnisse erzielen möchten, da die Auswahl groß genug ist, um eine individuelle Gestaltung zu ermöglichen, ohne dass die Gefahr besteht, dass ein Konkurrent dasselbe Layout verwendet.


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