Anleitung: SEO-Optimierte Produktseiten in einem Online-Shop

Ihr „11 Punkte Plan“ für mehr Erfolg im E-Commerce. So machen Sie Ihren Online-Shop fit für Google & Co.

Die SEO-Optimierung von Produktseiten ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Ihren Online-Shop. Dahinter verbirgt sich ein durchaus großer Aufwand, der allerdings zumindest nach vordefinierten Schablonen abgearbeitet werden kann. Und der sich vor allem lohnt, weil er sich in besseren Verkaufszahlen widerspiegelt.  

Warum ist SEO für Produktseiten wichtig?

Bevor wir in die Details gehen, lassen Sie uns kurz klären, warum SEO für Produktseiten so wichtig ist. Ein Großteil der Online-Käufe beginnt mit einer Suchanfrage. Wenn Ihre Produktseiten nicht für relevante Keywords optimiert sind, verpassen Sie potenzielle Kunden, die aktiv nach Produkten suchen, die Sie anbieten.

Das gilt übrigens auch dann, wenn Sie über Google Anzeigen in den Suchergebnissen schalten, oder weitere SEA-Maßnahmen durchführen. Optimierte Produktseiten matchen besser mit ihren Anzeigen und werden deshalb häufiger ausgespielt bzw. werden auch schon für geringere Gebotsbeträge geschaltet.

Schlüsselkomponenten einer SEO-optimierten Produktseite

1. Die Keyword-Recherche

Bevor Sie mit der Optimierung beginnen, müssen Sie wissen, für welche Keywords Sie Ihre Seite optimieren möchten. Tools wie Google Keyword Planner, Sistrix, XOVI oder SEMrush können hier sehr hilfreich sein. Leide sind die meisten kostenpflichtig, auch der Google Keyword Planner steht Ihnen erst ab einem gewissen Ausgabevolumen zur Verfügung.

Die kostenlosen Lockangebot sind in der Regel zu begrenzt, als dass sie wirklich Sinn machen würden. Meine Empfehlung ist an dieser Stelle der gesunde Menschenverstand. Beschreiben Sie das Produkt, lesen Sie die Produktbeschreibungen der Konkurrenz oder des Herstellers. Schnell werden Ihnen die entsprechenden Keywords ins Auge stechen. Das wird zwar nie so gut auf die letzte Kommastelle funktionieren, wie bei den teuren Tools – aber es ist ein guter Anfang.

2. Die URL-Struktur

Eine saubere, beschreibende URL ist nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch suchmaschinenfreundlich. Vermeiden Sie unnötige Zeichen und Worte. Zum Beispiel ist www.meinshop.de/damen-armband-leder besser als www.meinshop.de/prod?id=123.

Sind Sie noch in der Planung Ihres Shops, dann machen Sie sich auf über die Domain Gedanken. Der Name sollte nicht zu ungebräuchlich und selbsterklärend sein. Im Zweifel ist übrigens der Name des Produktes/Gewerbes/usw. wichtiger als Ihr Familienname. Für ein gutes Branding können Sie natürlich beides kombinieren.

3. Seitentitel und Meta-Beschreibungen

Der Seitentitel und die Meta-Beschreibung sind das Erste, was ein Benutzer in den Suchergebnissen sieht. Sie sollten prägnant und beschreibend sein und das Haupt-Keyword enthalten. Leider kann man Google aber nur vorschlagen, was es verwenden soll. Aber je besser der Vorschlag, desto eher findet er auch Verwendung.

Google und ein paar Frösche

Die meisten Shopsystem bieten Ihnen die Möglichkeit Title und Description einzugeben bzw. fallen ansonsten auf einen programmierten Standard zurück. Sollte das nicht so sein, wechseln Sie das Shopsystem. Ernsthaft.

Bei manchen können Sie auch die URL hier individuelle festlegen. Das kann manchmal recht sinnvoll sein. Erschreckend viele Systeme bieten Ihnen auch die Möglichkeit Meta-Keywords einzugeben. Tun sie das nicht, das ist peinlich.

4. Produktbeschreibungen

Die Produktbeschreibung sollte detailliert, aber präzise sein. Sie sollte das Haupt-Keyword und relevante sekundäre Keywords enthalten. Vermeiden Sie jedoch Keyword-Stuffing, also zum Beispiel „Diese Handtasche ist eine gute Handtasche, denn die Handtasche aus extra für diese Handtasche gefertigtem Leder ist“. Beantworten Sie lieber die Fragen, die Ihr Kunde oder Ihre Kundin zu dem Produkt haben könnten.

5. Bilder und Videos

Bilder und Videos erhöhen nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern bieten auch die Möglichkeit, durch Alt-Texte und Dateinamen zusätzliche Keywords zu platzieren. Geben Sie auch den Bild- und Video-Dateien sprechende Namen wie armbanduhr-frauen-xt20.jpg.

6. Interne Verlinkung

Verlinken Sie zu anderen relevanten Produkten oder Kategorien in Ihrem Shop. Dies hilft den Suchmaschinen, den Kontext besser zu verstehen und verbessert die Benutzererfahrung. Vermeiden Sie dabei aber sinnlose Linkfriedhöfe zum Beispiel im Footer. Der Link ist wie alle anderen Optimierungsmaßnahmen kein Selbstzweck, sondern muss Sinn machen.

7. Kundenbewertungen

Kundenbewertungen sind nicht nur für die Conversion-Rate wichtig, sondern auch für SEO. Sie bieten frischen und einzigartigen Content und können auch für Rich Snippets genutzt werden, d. h. jemand bekommt die fünf auf Ihrer Webseite vergebenen Sterne eventuell schon in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Ob sich die Bewertungen selbst auf das Ranking auswirken, ist umstritten, Google schweigt dazu natürlich, aber wer weiß.

8. Zusatzmaterial

Verlinken Sie sinnvolles Zusatzmaterial, wie zum Beispiel ein PDF der Bedienungsanleitung oder ein Tutorial, das zeigt wie das Produkt in ein anderes eingebaut wird. Achten Sie darauf, dass die PDFs von Suchmaschinen indiziert werden können und geben Sie auch diesen Dateien sprechende Namen.

Google auf einem Smartphone

9. Ladezeit

Bei der Ladezeit sollten Sie sich heute die Werte der mobilen Seite ansehen, zum Beispiel den auch von Google empfohlenen Dienst PageSpeed Insights. Die Werte dort sind nicht immer leicht zu verstehen, technische SEO ist nicht umsonst ein Bereich für sich. Aber unter uns, solang Sie dort nicht alle Werte in Rot angezeigt bekommen, gibt es erst einmal keinen Grund zur Panik. Die Ladezeit ist ein wichtiger Faktor, aber niemals wichtiger als der Inhalt der Seite.

10. Schema Markup

Schema Markup hilft Suchmaschinen, den Inhalt Ihrer Seiten besser zu verstehen. Dies kann zu besseren Rankings und auffälligeren Suchergebnissen führen. Leider müssen Sie sich hier ohne Programmierkenntnisse ganz auf die Programmierer Ihres Shopsystems verlassen. Das kleine 1×1 haben die meisten Shops aber drauf.

11. Exportformate für Drittseiten

Ebenfalls auf die Shopprogrammierer müssen Sie sich verlassen, wenn es um die Feeds für Drittanbieter wie Google Shopping, Idealo, Otto, Kaufland usw. geht. Dort stellen Sie nicht Produkt für Produkt ein, sondern über einen Feed in dem verzeichnet ist welche Informationen veröffentlicht werden und wo das Bildmaterial dazu zu finden ist.

Es ist nie vorbei

Die Optimierung von Produktseiten für Suchmaschinen ist ein kontinuierlicher Prozess, der sorgfältige Planung und Ausführung erfordert. Und ganz ehrlich, mit diesen 11. Punkten ist eigentlich auch nur das Wichtigste erzählt, aber noch längst nicht alles.


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