Text sorgt auch 2024 für ein Top-Ranking

Der SEO-Toolanbieter Semrush hat eine umfassende Studie zu Rankingfaktoren durchgeführt. Das sind die Ergebnisse.

Seit es Suchmaschinen gibt, fragen sich Webseitenbetreiber, nach welchen Rankingfaktoren ihre Inhalte dort erscheinen. Nicht alle Suchmaschinen hüten ihre Rankingfaktoren wie einen Schatz, aber Google ist in dieser Hinsicht der größte Gollum von allen. Warum, wieso, weshalb eine Seite gut oder schlecht rankt, dürfte auch bei Google selbst nur wenige Mitarbeiter wirklich komplett durchschauen.

Dennoch gibt es unzählige Versuche zumindest ein paar Rankinggeheimnisse zu lüften. Meist in Form von Studien und Tests, wie diesen aktuellen Versuch von Semrush Google auf die Spur zu kommen: Ranking Factors [Semrush Study]

Semrush hat in einer Stichprobe 16.298 englischen Keywords analysiert, die alle mehr als 100 monatliche Suchanfragen aufweisen. Für jedes Keyword wurden die Suchergebnisseiten (SERPs) gesammelt und die Top-20-Positionen und ihre Leistung über eine Reihe von Faktoren hinweg analysiert, was in einer Gesamtzahl von 300.000 Positionen resultierte.

Die Studienergebnisse:

Für alle Ergebnisse empfehle ich die Study bzw. das grafisch aufbereitete Ergebnis von Semrush anzusehen, ich konzentriere mich an dieser Stelle auf die 15 wichtigsten Rankingfaktoren:

SEO Factor	Impact Score
Text relevance	0,47
URL’s organic traffic	0,33
Domain’s organic traffic	0,28
URL’s organic positions in top-20	0,22
Domain occurrences of Star Ratings	0,22
Domain authority score	0,21
Domain’s organic positions in top-20 in Images	0,20
URL occurrences of Star Ratings	0,19
Page authority score	0,19
Number of referring IPs (URL)	0,18
Number of referring domains (URL)	0,18
Content quality score	0,17
Number of backlinks (domain)	0,17
Number of backlinks (URL)	0,17
Domain occurrences in Featured Snippets	0,15

Semrush unterteilt die Rankingfaktoren selbst in sechs Gruppen:

• On-SERP Factors
• URL & Domain Factors
• Backlink Factors
• User Signals
• Content Factors
• User Experience Factors

Das Erste, was mir aufgefallen ist, waren die fehlenden User Signals und User Experience Factors. Tatsächlich kommt der erste dieser Faktoren mit dem FID einer Seite erst auf Rang 17. (FID misst die Zeit von der ersten Interaktion eines Benutzers mit einer Webseite (z.B. wenn sie auf einen Link klicken oder einen Button drücken) bis zum Zeitpunkt, an dem der Browser auf diese Interaktion reagieren kann.)

Allerdings kann man über die Einteilung von Semrush durchaus diskutieren, der Faktor „Domains organic traffic“ ist für mich zumindest zum Teil ebenso ein User Signal wie beispielsweise „URL occurrences of Star Rating“. Beides würde schließlich deutlich absinken, wären die User Signals nicht positiv.

Interessant ist das vor allem, weil Google großen Wert darauflegt, wie wichtig die User Signals für ein gutes Ranking sind. Insofern widerspricht die Semrushstudie dieser Behauptung zumindest in Teilen.

Gleichzeitig betont Google stets, dass Backlinks immer unwichtiger werden. Tatsächlich sind unter den Top 15 der Semrusch-Auflistung dafür aber erstaunlich viele Backlink Factors (gelb markiert) vertreten. Selbst die simple Anzahl an Backlinks sowohl für die URL als für die gesamte Domain, zu der die URL gehört, hat es in die Top 15 geschafft.

Dominiert werden die Ergebnisse allerdings nach wie vor vom wichtigsten Kriterium für den Erfolg einer Webseite, dem Content. Oder genauer gesagt, dem Textcontent. Dessen Relevanz ist mit 0,47 der wichtigste Rankingfaktor und die Qualität (0,17) sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

Die Schlussfolgerungen

Wie alle Versuche hinter das Geheimnis der Rankingfaktoren von Google zu gelangen, muss jedem natürlich zuerst eines bewusst sein: die Ergebnisse stimmen näherungsweise. Der Realität entsprechen sie nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, deren Eintreffen mit der Größe der Stichprobe steigt. Statistik halt.

Wenn wir das mal beiseitelassen, dann sagt uns die Semrushstudie vier Dinge:

1. Technische SEO wird überbewertet, denn zumindest gehören selbst die Web Core Vitals nicht zu den wichtigsten Rankingfaktoren. Im Prinzip heißt es also, solange deine Webseite so schnell wie alle anderen lädt, ist alles okay.
2. Backlinks sind immer noch wichtig, was zahlreiche SEOs freuen wird, die ständig auf diesem Punkt herumreiten. Leider wird es auch Linkverkäufer freuen, die weiter Kunden damit übers Ohr hauen können.
3. Das A von EEAT ist wichtig, also die Authority einer einzelnen URL bzw. der gesamten Domain. Dafürsprechen nicht nur die Faktoren Domain & Page authority score, sondern auch die Contentqualität und natürlich die Tatsache, dass die Seite bzw. die gesamte Domain häufig verlinkt werden.
4. Content ist noch immer vor allem Text, zumindest wenn es ums Ranking geht, muss der Text mit der Suchintention übereinstimmen und eine ausreichende Qualität haben. Wenn man überlegt, wie gut Google eigentlich schon darin ist herauszufinden was auf einem Bild dargestellt wird, oder in einem Video passiert, ist das fast schon ein wenig erstaunlich.