SEO: Deshalb ist der ALT-Tag immer noch aktuell

Obwohl Google längst erkennen kann, was auf Bildern zu sehen ist, lohnt es sich den ALT-Tag zu nutzen.

Ein ALT-Tag wird in HTML bei Links, vor allem aber bei Bildern verwendet. Wer mit Content-Management-System arbeitet, hat deshalb beim Einfügen von Bildern in der Regel die Möglichkeit in einer Eingabemaske den Inhalt des ALT-Tags zu bestimmen.

Was genau ist der ALT-Tag?

Ein ALT-Tag (alternativer Text) ist eine Beschreibung, die zu einem Bild in HTML hinzugefügt wird. Er dient dazu, den Inhalt eines Bildes zu beschreiben, falls es nicht geladen werden kann oder für Menschen mit Sehbehinderungen, die Screenreader verwenden. Außerdem hilft der ALT-Tag Suchmaschinen, den Inhalt von Bildern besser zu verstehen, was die Suchmaschinenoptimierung (SEO) unterstützen kann.

Google weiß, was auf einem Bild zu sehen ist – so ungefähr

Im SEO-Kontext dürfte sich aber schon vor den letzten Entwicklungsschritten von Bilderkennungs-KI so mancher nach dem Sinn und Zweck gefragt haben. Schon in Prä-Gemini-/Prä-OpenAi-Zeiten war Google in der Lage recht zuverlässig den Inhalt von Bildern auszulesen.

Bei Reddit wollte der User Derouichi genau das jetzt noch mal genauer wissen:

“Are images alt texts still relevant for SEO with all the computer vision and images recognition advancement? Is there any info of Google or other search engines using machine learning models to crawl images rather than relying on the user provided alt texts?”, Quelle: Reddit

Eine Antwort bekam er auch von Google selbst, John Mueller schrieb dazu:

“For image search, there’s the context that comes from the page + image combination that matters. A photo of a beach might be a relaxing poster, it might be the beach from a hotel, it could be the site of a chemical spill. Just knowing that the image is of a beach doesn’t really give sufficient background information to be able to show it in image search appropriately. A lot of it does come from the page, and the alt-text is unique in that it’s what directly connects the image to the page with context. Unless your site is a photo agency, traffic for „photo of a beach“ isn’t going to be that useful – but for a hotel, having „hotel with beach in X“ can be relevant. Again, a lot of that can come from the rest of the page, but the alt attribute value is a unique opportunity to give context. (And with that … if you use AI to create alt texts based on the image file, and get „photo of a beach“ as the alt text for that image, you’re not getting the most out of the alt text, both for users & search engines.)”, Quelle: Reddit

Kurz zusammengefasst: Mit Hilfe des ALT-Tags können wir den fehlenden Kontext liefern und damit sowohl am SEO-Wert des Bildes als auch der Webseite selbst Verbesserungen vornehmen. Nebenbei bemerkt sind die Texte dort auch exzellente Möglichkeiten genau jene Keywords unterzubringen, für die das Ranking verbessert werden soll. Natürlich vorausgesetzt, Bild und Beschreibungstext passen zusammen. Aber wer ein Strandbild nutzt, um für einen Berggasthof Werbung zu machen, hat ohnehin ein größeres Content-Problem. 

KI und ihr Problem mit dem Kontext

Hier und da finden sich schon CMS-Systeme oder zumindest zugehörige Plug-ins, die dem User die Formulierung des ALT-Textes abnehmen möchten. Das weiß auch John Mueller und rät natürlich davon ab. Aus gutem Grund, denn mit reinen Bilderkennungsprogrammen wird sein Strandbeispiel ja nicht zur Zufriedenheit von Google (und dem User) gelöst. Es wird einfach kein Kontext geliefert. Und selbst Tools, die sich aus dem Kontext – sprich den um das Bild versammelten Text – bedienen, dürften zwar teils bessere, aber im Allgemeinen nicht allzu spezifische Ergebnisse liefern. Hier wird es also noch einige Zeit den in SEO-Grundlagen geschulten menschlichen Redakteur benötigen.


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