Das neue Jahr steht vor der Tür – und ja, auch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen einen Beitrag über Trends 2024 zu schreiben.
2024 ist das Jahr, an dem niemand mehr um Googles EEAT herumkommt, dabei ist der Begriff an sich wenig neu. Zu Expertise, Authority und Trust gesellte sich im letzten Jahr noch Experience. Diese vier Schlagwörter sind in fast allen guten SEO-Maßnahmen zu finden, das gilt auch für die SEO-Trends des kommenden Jahres.
1. Topic-Cluster
Unter Topic-Cluster (Themen-Cluster) wird im SEO ein Ansatz zur Organisation und Optimierung von Inhalten, der die Erstellung eines zentralen oder Cornerstone-Inhalts umfasst. Dieser Content, der ein breites Thema umfassend abdeckt, gefolgt von der Erstellung mehrerer damit verbundener Inhalte, die auf den zentralen Inhalt zurückverlinken.
Ziel eines Topic-Clusters ist es in einem Fachgebiet Autorität zu erlangen.
Wer Topic-Cluster in seine SEO-Strategie aufnimmt, sollte also zunächst seine Cornerstone-Inhalte bennen und um diese herum mit diversen Content-Inhalten (Beiträge, Infografiken, Videos, Podcasts usw.) das Cluster erstellen. Dabei kann man natürlich mehrere zentrale Inhalte bespielen, sollte sich aber doch auf wenige konzentrieren.
2. Der menschliche Autor
Im kommenden Jahr wird sich zeigen, wie die EU aktuelle Entwicklungen in der KI-Forschung abwürgen wird. Eine der Maßnahmen, die im Raum stehen, ist ein Kennzeichnungspflicht für mit einer KI erstellte Inhalte. Das würde Google vielleicht die Mühe ersparen KI von menschlichen Inhalten zu unterscheiden. Denn obwohl Google inzwischen auch KI-Inhalte als wertvoll einstuft (wenn sie es denn tatsächlich sind), zeigt eine kleine Anpassung der SERPs im November doch, wohin die Reise eigentlich geht:
Das neue E bei EEAT steht für Erfahrung. Also etwas, was wir auch der besten KI noch voraushaben. Menschliche Autoren, die Inhalte mit eigenen Erfahrungen anreichern, werden noch gefragter werden. Erst recht, wenn Google sie als interagierende Charaktere im Netz erkennt, die beispielsweise bei den starken Sozialen Netzwerken über eine große Anzahl an Followern verfügen.
3. Die KI-Antwortmaschine
2023 war sicherlich das Jahr, in dem den meisten Menschen die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz bewusst geworden ist. Aber nutzt Otto-Normal-Verbraucher KI überhaupt im Alltag. Außer den von Google oder Bing mit KI erzeugten Antworten auf eingegebene Fragen dürften Bard & Co. an der breiten Masse vorbeigehen. Und das wird auch 2024 so bleiben.
Damit will ich nicht sagen, dass KI im SEO-Bereich die neue Voice Search ist, also jetzt die nächsten zehn Jahre als Trend des Jahres verkauft wird, aber man sollte sie zumindest in diesem einen Bereich nicht überbewerten. Anders als bei der Contentkreation ist die KI in den SERPs noch nicht ganz angekommen. Und die Rezepte gut mit dem zu ranken, was an KI schon im Einsatz ist, unterscheiden sich kaum von den alten Ratschlägen. Es ist immer noch hilfreicher, gut aufbereiteter Content, der gefragt ist.
4. Was will dieser User eigentlich?
Suchmaschinen werden sich im Jahr 2024 zunehmend darauf konzentrieren, Ergebnisse zu liefern, die genau das widerspiegeln, wonach Benutzer tatsächlich suchen. Anstatt sich ausschließlich auf Schlüsselwörter zu verlassen, konzentriert sich die Optimierung des User Intents darauf, herauszufinden, was der User eigentlich sucht. SEOs sollten also über die oberflächliche Bedeutung von Keywords hinausgehen, um das Bedürfnis darunter anzusprechen. Das einfachste Beispiel wäre eine Suchanfrage mit einem Wort wie „Kaffee“, auf das man den korrekten Inhalt liefern könnte, sei es der Verkauf von Kaffee oder dessen Zubereitung.
Natürlich geschieht auch das am Ende über Keywords. Allerdings müssen neben der zentralen Keywordphrase auch jene gefunden werden, die Kontext und Zweck zur Suchanfrage liefern. Dies umfasst die Kategorisierung der Suchabsicht in informative, navigierende, transaktionale und kommerzielle Untersuchungsanfragen. Es gilt Inhalte zu erstellen, die diesen Absichtskategorien entsprechen und auf jeder Stufe der Kundenreise einen Wert für den User bieten.
5. Labbern bringt nichts mehr
Eine der ältesten Fragen im SEO lautet, wie lange muss ein Text sein, um zu ranken? Lange hielt sich das Gerücht, mindestens zwischen 1.500 und 2.000 Zeichen, andere sagen 600+, wieder anderen reichen 300+. Recht haben sie alle, und auch wieder nicht. Ein Text muss so lang sein, wie für die Vermittlung der Information benötigt werden. Das galt im Grunde schon immer, aber geschrieben haben die meisten SEOs dann trotzdem noch 500 unnötige Worte mehr. (Ja, ich auch. Ich war jung, und wusste es nicht besser bzw. wusste es schon besser, aber der Typ, für den ich in der Agentur gearbeitet habe, hat es mir nicht geglaubt.)
Die Zeiten dieses sinnlosen zusätzlichen Gelabbers sind 2024 aber wohl endgültig vorbei. Nicht nur Word kann dir inzwischen sagen, wenn du rumlabberst oder Füllwörter im Dutzend verwendest. Auch ChatGPT korrigiert dir den überflüssigen Inhalt zuverlässig raus und Google weiß erst recht, was wichtig ist und was nicht. Reine Informationstexte sollten also knackig und kurz gehalten sein, Prosa bleibt für Prosatexte vorbehalten.
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