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¯\_(ツ)_/¯

Filmkritik: Companion – Die perfekte Begleitung

“Ein Sexroboter ist ein Roboter bzw. eine elektronische Sexpuppe, die im Gegensatz zu einer reinen Sexmaschine meist ein anthropomorphes Aussehen hat und für sexuelle Handlungen oder Fantasien genutzt wird. Die Liebe zu Robotern oder Computern wird auch als Computerliebe oder Roboterliebe und die sexuelle Anziehung auch als Technosexualität oder Roboterfetischismus bezeichnet.” Quelle: Wikipedia

Ein Science-Fiction-Film, Thriller, Horrorstreifen, Revenge … “Companion – Die perfekte Begleitung” frühstückt einige Genres ab, ohne dass es wirklich schlecht wäre. 

Iris (Sophie Thatcher) will zusammen mit ihrem Freund Josh (Jack Quaid) ein Wochenende mit Freunden in einem Sommerhaus am See verbringen. Doch schon am zweiten Tag geht die Sache schief, als Sergey (Rupert Friend) Iris zu vergewaltigen versucht. Doch die weiß sich zu wehren und Sergey zeichnet das Zeitliche.

Gut 20 Minuten nach dem Start setzt der erste Plott-Twist ein: Iris ist eigentlich ein Android, ein Begleitroboter. Man könnte sagen, ein Sexroboter, nur auch zum Reden. Nun fragt sich der erfahrene Science-Fiction-Fan, was aus Asimovs Robotergesetz geworden ist, nachdem ein Roboter keinen Menschen töten darf. Tja, Josh hat Iris gehackt und solche Nichtigkeiten überschrieben. Warum? Na ja, sonst hätte sie Sergey nicht getötet. Zusammen mit dessen Geliebter Kat (Megan Suri) hat Josh genau das geplant. Doch während die beiden das schwule Pärchen Eli und Patrick ins Vertrauen ziehen, gelingt Iris die Flucht.

Wenn du ein Roboter wärst, würdest du es wissen wollen?

Auf ihrer Flucht muss Iris nicht nur verarbeiten, dass sie gerade einen Menschen getötet hat – sie muss auch noch verstehen, dass sie ein Roboter ist. Denn gewöhnlich wissen Begleitroboter genau das nicht. Auch wenn es freilich Ausnahmen gibt, wie kurz darauf in einer romantischen Szene zwischen Eli und Patrick klar wird. Denn auch Patrick ist ein Android.

Wenn du einsam wärst, würdest du mit einem Roboter zusammensein wollen?

Vor 10 Jahren oder mehr war ich einmal auf einem SEO-Kongress, auf dem die Gewinner die drei magischen Faktoren für Erfolg im Internet lüfteten: Porno, Porno, Porno. Nicht selten gelingt Technologien der Durchbruch erst, wenn man damit Sex verkaufen kann. Das gilt augenblicklich – Mark Zuckerberg wird weinen – auch für die VR-Technologie. Und unter uns, ich glaube das Sexroboter noch vor Haushaltrobotern in manchen Heimen Einzug halten wird. Tatsächlich ist die Industrie hier schon recht weit, es scheitern nur an der Bewegungsfähigkeit der Roboter – weniger an der KI.

„Companion – Die perfekte Begleitung“ geht aber darüber hinaus. Sex mag ein wichtiger Bestandteil für den Vertrieb der Begleitroboter sein, aber – man sieht es an der Beziehung zwischen Eli und Patrick – sie sind für manche eben tatsächlich ein Lebenspartner. Und könnte das nicht auch ein Blick in die Zukunft sein? Einsamkeit ist längst die große ungenannte Krankheit unserer Gesellschaft. Sie grassiert – das liegt in der Natur der Sache – im Verborgenen, betrifft aber immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft. Manche behelfen sich mit einem Haustier und interpretieren das Menschliche in sie hinein. Wäre ein Begleitroboter wirklich so anders?

Es muss ja nicht immer so schief gehen wie in „Companion“, wo am Ende auch Patrick umprogrammiert und zur aggressiven Mordmaschine wird, bis er sich an seine Liebe zu Eli erinnert. Tatsächlich einer der besten Twists in diesem ziemlich twist-reichen Film, der nur bei der letzten Wendung ein wenig schwächelt.

Aber ansonsten, ein echter Filmtipp! Reingehen.

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