… oder klicken zumindest nicht auf eine Webseite, die nichts mit Google zu tun hat.
Gehören Sie auch zu dieser Minderheit, die etwas googelt und dann auf ein Ergebnis klickt, nur um auf einer anderen Webseite zu landen? Ja, Sie gehören damit zu einer Minderheit, denn nach einer aktuellen Studie tun das nur rund 300 von 1.000 Menschen: 2024 Zero-Click Search Study
Ich habe mir ein paar der Daten von meinem Kumpel ChatGPT mal in ein Diagramm packen lassen. In diesem Fall das Verhalten von Leuten in der EU, die gerade etwas x-beliebiges gegoogelt haben:
Bei 22,3% hat Google offenbar noch Optimierungsbedarf, denn die ausgespuckten Ergebnisse waren offenbar so wenig befriedigend, dass der Betreffende gleich nochmal gegoogelt hat. 37,4% konnten entweder schon jetzt ihren Wissensdurst stillen oder haben das Interesse verloren. So exakt lässt sich das nicht sagen, aber mit der gerade beginnenden Entwicklung von SGE, also Googles Versuch mittels KI die Fragen seiner User direkt zu beantworten, dürfte dieser Anteil künftig noch steigen.
Und damit der Anteil jener Leute sinken, die tatsächlich in den Suchergebnissen auf einen Link klicken. Nicht einmal jeder 2. User tut das noch. Und für Webseitenbetreiber kommt es noch schlimmer:
Fast ein Viertel der Klicks landen auf anderen Seiten von Google. Vor allem dürften das YouTube sein, Google Maps oder andere Angebote. Das hier sind die Werte für die EU, in den USA sind es noch einige Prozentpunkte mehr. Was die Studienmacher von Sparktoro sogar vermuten lässt, hier hätte die strengere Regulierung der EU gewirkt, und Google würde eigene Dienste weniger offensiv zu einem Klick anbieten.
Überrascht hat mich der niedrige Wert für Google Ads. Nur 1,4% der Leute haben tatsächlich auf eine der Anzeigen geklickt. Dabei erzählt doch jeder in der Branche seinen Kunden, die Leute – also nicht die Kunden selber, weil die ja schlau sind – seien zu doof Anzeigen von organischen Suchtreffern zu unterscheiden. Das ist tatsächlich die erste Studie, die mehr oder weniger das Gegenteil behauptet.
74,6% klicken allerdings weder auf eine Anzeige, noch landen sie auf YouTube & Co. Das klingt nach viel, aber es sind eben nur 74,6% von 40,3% der ursprünglichen Gundgesamtheit. Oder weniger verwirrend, die besagten ca. 300 von 1.000 Usern, die bereits am Anfang des Textes erwähnt wurden.
Und was heißt das jetzt konkret für meine SEO?
Vor allem zwei Punkte sollten Sie daraus lernen:
- Die Zero-Click-Search für sich nutzen
- Nicht Google Ads heißt der Feind, sondern Google Dienste
Die Zero-Click-Search für sich zu nutzen bedeutet, jene rund 38% anzusprechen, die nach der Suchanfrage keine weitere mehr starten. D.h. sie finden entweder in der ausgespielten Headline bzw. Description bereits was sie suchen, oder in der von Google erstellten KI-Zusammenfassung. Für beides lässt sich Content optimieren.
Die Sache hat natürlich einen Haken, es gibt keinen Klick. Also nichts messbares, was man jenen Entscheidern vorzeigen kann, die immer noch glauben im Internet ließe sich Marketingerfolg in Zahlen fassen und Tools wie Google Analytics seinen mehr als professionell wirkende Glaskugeln. Das ist wie Content Marketing, das ganz oben am Funnel anfängt. Man stellt einen User zufrieden, kann aber später nicht nachweisen, dass genau das ihn zu einem Kauf oder einer anderen Conversion überzeugt hat.
Das klingt alles erst mal schwierig, es ist aber bestimmt leichter, als mit Google zu konkurrieren. Ganz ehrlich, wenn Sie nicht gerade einen professionellen Kartendienst betreiben, werden sie nicht mit Google Maps konkurrieren können. Bei Videos sieht die Sache schon anders aus. Wenn eine Seite ein passendes Video als Hauptinhalt hat (Tipp: Ablesbar an Indizierung in der Google Search Console.) ist Google durchaus so souverän auf das fremde Video hinzuweisen, solange der Algorithmus glaubt, es würde die Suchintention des Users besser treffen als ein konkurrierendes YouTube-Video.
Es gibt allerdings eine Abkürzung: die Kapitulation!
Wenn du YouTube oder Google MyBusiness nicht schlagen kannst, dann kämpfe mit ihnen. Oder zumindest bei ihnen. Mit anderen Worten, unter bestimmten Umständen kann es Sinn machen seinen YouTube-Kanal zentraler in die Kommunikationsstrategie einzubinden oder bei Google My Business zum Beispiel auch das Format Beiträge regelmäßig zu nutzen.
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